Die Haselnuss
Es war einmal ein kleines Hündchen. Das hatte wenig Selbstbewusstsein, und lief oft vor fremden Menschen davon. Es gehörte einer alten Dame, die zwar eine Tochter hatte und eine Enkeltochter, doch die beiden Frauen lebten in einer Stadt weiter entfernt von der alten Frau.
Der Hund mochte sein Frauchen gerne, sehr gerne.
Leider konnte die alte Dame durch ihre Gebrechlichkeit nicht mehr so lange Spaziergänge machen, wie es dem Hündchen gefallen hätte. Die alte Dame bewohnte ein kleines Haus, mit einem kleinen Garten, und in dem Garten wuchs ein kleiner Haselstrauch, der Haselnüsse trug.
Eines Tages lief das kleine Hündchen im Garten umher, und da fiel eine Haselnuss aus dem Haselstrauch. Übermütig spielte da das kleine Hündchen mit der Haselnuss.
„Kleiner Hund, gehe vorsichtig mit mir um!“, rief da die Haselnuss aus. Natürlich konnten die Zähne des kleinen Hundes der Haselnuss nichts ausmachen, dennoch wollte die Haselnuss vorsichtig behandelt werden.
Jedes Lebewesen auf der Welt möchte mit Bedacht behandelt werden, damit ihn nichts erschreckt, und/oder Angst macht.
So auch die Haselnuss. Der kleine Hund hörte die Haselnuss, und rollte sie mit der Nase zur Seite. Da bedankte sich die Haselnuss, und verriet dem Hund, dass ein kleiner Junge oft in der Gegend wäre, der gerne spielen würde, mit einem Hund wie das kleine Hündchen wäre. Tatsächlich, am nächsten Nachmittag lief ein kleiner Junge am Gartenzaun entlang, in dem das Hundchen spielte. “Wau, wau, wuff!“, klang es da aufgeregt vom Zaun her. Die Haselnuss schimmerte nun in den Nuancen von Braun. Hell- bis tiefdunkles Braun. Sie war wunderschön.
Der Haselstrauch lachte leise in sich hinein, das Hündchen sah zur Haselnuss, die strahlte, und der kleine Junge rief nach dem Hundchen. Das hörte die alte Dame, kam aus dem Haus um sich anzusehen, was denn da los ist, und sah den Jungen.
Ab diesen Tag kam der Junge öfter vorbei, und seine Mutter begleitete ihn, und zwischen dem Hund, dem Jungen, der Mutter, und der alten Dame entstand eine innige Freundschaft. Der Junge kam mit seiner Mutter oft bei der alten Dame vorbei. Sie tranken Tee, aßen Kuchen, und waren einfach glücklich.
„Wuff, wau, Haselnuss du bist schlau!“ bellte da der kleine Hund glücklich, und die Haselnuss lachte, mit dem Haselnussstrauch.